Provinz in Sachsen-Anhalt – zugegeben, auf den ersten Blick scheint das nicht interessant, aber wie so oft (wenn man nicht gerade am Grand Canyon steht) macht der zweite und dritte Blick einen Ort ausgesprochen reizvoll. So geht es mir immer, wenn wir die Großeltern meiner Frau in Arendsee besuchen. Hier kommen ein paar Eindrücke.
Wer schon ältere Beiträge gelesen hat weiß, dass „kleines Besteck“ bei mir eine Rolle spielt. Havanna nur mit dem Pentax 31 Limited an der K-5 war zum Beispiel eine befreiend einfache und vielseitige Kombination. Diesmal habe ich mir zusätzlich noch ein 21 Limited in die Tasche gesteckt, um mal abzuschätzen, wie der Bildwinkel eines 31 Limited am Kleinbildsensor ist, aber das ist ein anderes Thema…
Arendsee selbst ist eine kleine Gemeinde mit etwas unter 7.000 Seelen zwischen Salzwedel im Westen und Seehausen im Osten. Wenn man sich den größten Fleck Deutschlands ohne Autobahn auf der Karte raussucht und auf der Karte ungefähr in die Mitte tippt, sollte man schon gar nicht so weit entfernt sein. Hier ist also nicht viel. Für die Einheimischen ist das sicher nicht so erfreulich, gibt es doch die Tendenz, dass jüngere Leute eher den Jobs hinterherziehen und Ladenlokale zur Vermietung freistehen. Für Urlaubsgäste ist das aber genau die Ruhe, die man sich vielleicht wünscht.
Das schönste an der Gemeinde ist natürlich der namensgebende See, der als sogenannter Einbruchsee weit und breit die einzige größere Menge an stehendem Wasser bietet. Das Salzstocksystem, das sich bis zum bekannten Gorleben in Niedersachsen fortzieht, ist über die Jahrhunderte dort einige Male eingebrochen. Pflicht ist hier die Runde um den See. Dort läuft man durch die typisch mitteldeutschen Kiefernwälder, die ich auf unglaubliche Weise lieben gelernt habe. Diese Bäume kommen wunderbar mit dem sehr sandigen Boden klar und leuchten – flankiert von einigen Birken – im Sonnenlicht um die Wette.
Das 31 Limited auf APS-C hat sich mal wieder als Wunderwaffe entpuppt. Alle Bilder sind eben dann doch mit dem Objektiv entstanden und teilweise gesticht, wenn der Bildwinkel nicht ausgereicht hat.
Naja, eins ist dann doch mit dem leichten, kleinen 21 Limited entstanden:
Die Gegend ist wunderschön und verdient Beachtung, auch weil man schnell an der Elbe und ihren weitläufigen Auen ist, in Salzwedel den berühmten Baumkuchen essen kann oder Zugvögel beobachten kann. Letztendlich ist es aber ein ultimativer Ort der Ruhe.
traumradeln
Die Stimmung ist gut beschrieben und eingefangen. Danke und Grüße.
Sebastian
Hallo „traumradeln“, vielen Dank! Für die Radreise-Fans ist der Ort interessant, weil er nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze liegt. Wenn man also mal das Grüne Band entlangradelt, kann man einen Stopp einplanen.