Der neue alte Gaskessel / Gasometer Wuppertal

Kennt ihr das Sehenswürdigkeiten-Paradoxon? Je näher eine Sehenswürdigkeit liegt, desto unwahrscheinlicher, dass man dort gewesen ist. Samstag haben wir es endlich geschafft, den neuen (alten) Gaskessel Wuppertal zu besuchen. Lohnenswert?


Seit den 50er Jahren überragt der Gaskassel den Stadtteil Heckinghausen im Osten der Stadt Wuppertal. Für viele Wuppertaler ist er ein fester Bestandteil des Stadt(teil)bildes, wenn auch seit 1997 „nur“ als Industriebrache.

Seit diesem Jahr nun ist der Gasometer ein wahres Multifunktionswunder: Aussichstplatform, Museum, Wechselausstellung, Restaurant und Fitness-Club. Abgesehen von der Fitness haben wir einmal das volle Programm mitgenommen.

Die Ausstellungen im Gaskessel sind – man kennt es ähnlich aus Oberhausen – immer für mehrere Wochen oder sogar Monate anzusehen, generell aber wechselnd. Aktuell wird die „Wunder Maschine“ gezeigt. Grobes Thema sind optische Illusionen und Installationen.

Wer den Vergleich zum Ruhrgebiet ziehen möchte stellt fest, dass die Ausstellung deutlich kleiner ist. Dabei wusste die Ausstellung an sich aber durchaus zu überzeugen. Gerade der Anteil an Aktivitäten – im Gegensatz zu einfach nur anschauen – hat mir gut gefallen. Mit 9,50€ für Erwachsene (Kinder bis 5 frei) war der Preis auch noch in Ordnung.

Im oberen Geschoss dann ein paar Devotionalien und Infos zur Historie des Gaskessels.

Wirkliches Highlight des Gasometers dürfte aber eh das obere Geschoss bilden. Eine 6000m², 360° Leinwand mit projizierter Kunst – in diesem Fall eben eine phantastische Maschine.

Am Rand gibt es eine Art Tribüne mit Liegesäcken um auch längere Zeit entspannt zuschauen zu können. Gerade die sich wellenartig bewegenden Kugeln wirken hypnotisch. Wirklich empfehlenswert.

Zuletzt geht es dann per Aufzug oder per Pedes auf die Aussichtsplattform auf dem Dach des Gaskessels.

So ein Ausblick ist natürlich immer toll, aber gerade für Wuppertaler besonders spannend. „Dahinten steht unser Haus“, „Da arbeite ich“, „Schau mal da drüben“. Jeder auf der Plattform hatte etwas entdeckt und zu zeigen.

An Samstags-Abenden werden hier oben dann zum Sonnenuntergang Cocktails gereicht. Das steht auf jeden Fall auf der ToDo-Liste.

Wer möchte kann zuletzt noch im Erdgeschoss beim Italiener Apostel einkehren. Gutes Essen zu angenehmen Preisen.

Der Gaskessel Wuppertal ist ein tolle Sache: Für Besucher an sich und für Wuppertal generell. Ich finde es Wahnsinn, was hier eine Privat-Person (!) aufgezogen hat. Ich empfehle jedem Einheimischen oder Touristen wärmsten den Besuch. Mir hat es bestens gefallen.


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