Irgendwie habe ich in der letzten Zeit festgestellt, dass kaum etwas erholsamer ist, als ein Waldspaziergang mit dem 7 Monate alten Sohn im Kinderwagen und der Kamera im Anschlag. Ich hatte meine beiden 50 mm Objektive dabei und habe so meine Schlüsse gezogen…
Hinweis: Vor einiger Zeit haben wir schon mal ein wenig über das 50 mm Objektiv an einer APS-C Kamera philosophiert. Diesmal wurden die 50er Festbrennweiten an einer Pentax K-1 Vollformat-Kamera ausprobiert. Durch den größeren Sensor bekommt man bei gleicher Brennweite so mehr auf das Bild. Auf Vollformat kann man hier von einer Standardbrennweite sprechen.
Die Objektive sind einmal das Sigma 50 mm f/1.4 DG HSM und das Pentax D-FA 50 mm f/2.8 Macro. Das sind erstmal zwei eher unterschiedliche Objektive. Das Sigma ist sicher durch die Offenblende interessant, ist (finde ich) etwas wertiger verarbeitet und deutlich wuchtiger. Wenn krasse Freistellung gewünscht ist, sollte man es in die engere Wahl nehmen. Das Pentax hingegen hat eine Offenblende von f/2.8 und ist eben ein Makro-Objektiv. Die Nahstellgrenze fängt im Prinzip direkt vor der Linse an, während das Sigma eine Nahstellgrenze von 45 cm hat. Beim Pentax fällt jedoch auf, dass es offen brutal scharf ist, während das Sigma bei den ganz großen Blendenöffnungen doch eher weich ist. Gefühlt hat das Pentax bei f/2.8 in Sachen Schärfe noch die Nase vorn. Fangen wir mal mit dem Sigma an:
Bei f/2.8 ist die Schärfe schon ziemlich gut, auch den bei einem Vollformatsensor kleine Schärfebereich halte ich auch für Portrait-Fans noch für ausreichend.
Beim Pentax hat man ein kleineres und leichteres Objektiv, das aber gefühlt nicht ganz so robust verarbeitet ist wie das Sigma. In puncto Vielseitigkeitliegt es aber meiner Meinung nach vorn, weil es eben ein Makro-Objektiv ist, ein schickes Bokeh hat und (ich bin nicht der Erste, der das so sieht) zu dem Schärfsten gehört, was man für Pentax bekommen kann und das schon bei Offenblende!! Die folgenden Beispiele sind mit f/2.8 fotografiert.
Beim Autofokus setzt das Sigma auf einen im Prinzip geräuschlosen Ultraschall-Motor. Ich würde sagen, dass die Linse nicht zu dem Schnellsten gehört, was es so gibt. Der AF ist aber absolut brauchbar und praxistauglich für alles, was nicht mit ganz schnellen Bewegungen zu tun hat. Das Pentax hat einen lauteren Stangenantrieb und – für ein Makro-Objektiv typisch – einen langen Fokussierweg. Auch hier sollte man keine Rekorde erwarten, aber für die meisten Zwecke ist es absolut ausreichend. Gefühlt hat das Sigma hierbei die Nase vorn.
Mein Fazit: Ähnlich wie das 31 mm Limited mit einem APS-C Sensor hat das Pentax 50er bei mir das Potential zum „Immerdrauf“, wenn leichtes Gepäck gefragt ist. Leider – vielleicht liegt es einfach am Exemplar – erfüllt das Sigma an meiner K-1 nicht ganz seinen Zweck. Die Schärfe ist nicht 100 % da und für den Vorteil der ganz offenen Blenden ist mir das Teil einfach zu wuchtig.