Der Stausee Beyenburg ist eine der malerischen Landmarken in Wuppertal und für uns innerhalb einiger Minuten zu erreichen. Trotzdem fällt es häufig schwer, das Gute im nahegelegenen zu sehen. Warum eigentlich?
Zuerst eine Kindergruppe, später nur noch vereinzelte Spaziergänger kommen an unserem Standort am Beyenburger Stausee vorbei. Sonst bleibt es ruhig. In der Ferne hört man das Wasser, das über Staumauer und Fischtreppe wieder hinab in das Bett der Wupper rauscht. Die Oberfläche des Sees ist auch ohne Langzeitbelichtung schon ruhig und glatt. Mit bloßem Auge erkennt man die Spiegelung der Kirche und des umgebenenen Dorfes.
Es ist 21:00 Uhr – ca. 1 Stunde vor Sonnenuntergang – als wir die ersten Aufnahmen machen. Der Himmel ist mit Wolken verhangen und das Licht gedämpft und fahl. Die Langzeitbelichtung – mit Gobe ND-1000 * und Haida ND 1000 * – zeichnet den Himmel schön durch und hebt die Spiegelungen im Wasser hervor.
Gerade die Aufnahmen aus größerer Distanz im Weitwinkelbereich profitieren von einem markanten Vordergrund, um die gleichmäßigen Flächen von Himmel und Wasser einzurahmen.
Mit dem ND 1000 (1000fache Verlängerung der Belichtungszeit und einer Blende f/16 waren am Abend Belichtungszeiten von 3 Minuten kein Problem, wie das nächste Bild zeigt.
Wir nutzen die Zeit bis es dunkel wird für einen kleinen Spaziergang um den Abschnitt des Stausees Beyenburg in Richtung Dorf. Die Fischtreppe liefert noch einmal einen schönen Vordergrund für die Kirche an der höchsten Stelle von Beyenburg. Auf dem weiteren Weg wird mehr geredet als Fotografiert – auch darüber, warum man diese kleinen Foto-Auszeiten in der eigenen Stadt eigentlich so selten wahrnimmt.
Wir sind schon auf dem Weg zurück als wir noch einmal – diesmal auf der Autobrücke über den See – einen letzten Halt einlegen, um das nun beleuchtete Dorf im Osten Wuppertals einzufangen. Warm heben sich die Laternen gegen das kühle Licht der blauen Stunde ab. Große Blenden lassen die Lichtpunkte auf den Fotografien als Sterne erscheinen.
Auf dem Rückweg über die kurvige Landstraße diskutieren wir über mögliche Fotospots in der unmittelbaren Nähe. Es ist schwer das besondere in den alltäglichen Orten zu sehen. Aber man kann es eben doch finden. Wir haben uns schon festgelegt: Bei einem farblich aufregenderen Sonnenuntergang oder wenn es einmal sternenklar wird werden wir wiederkommen um ein paar Fotos vom Beyenburger Stausee zu schießen.
Armin
warum in der Ferne schweifen…
Grüße aus Wuppertal und vielen Dank für den interessanten Blog
Armin