Nachdem wir von Saal Digital bereits das Kunstdruck-Papier getestet haben, gibt es nun einen kurzen Test des gleichen Formats mit dem matten Highend-Druck aus gleichem Hause. Welches Papier schneidet wohl besser ab?
Über die Vorzüge eines Fotobuches hatte ich bereits im letzten Artikel philosophiert: es ist einfach viel wahrscheinlicher sie noch einmal zur Hand zu nehmen und anzuschauen als bei einem Ordner auf der Festplatte; Eine gute Sache also. Nur wollten mir bisher viele Fotobücher nicht gefallen. Druckqualität, Papierqualität oder gerne auch mal beides passten einfach nicht. Wir testen in dieser Serie hochwertige Fotobücher. Nachdem der Kunstdruck von Saal Digital bereits gut gefällt – aber eben auch ein wenig speziell ist – nehmen wir uns diesmal dem ebenfalls besonderen Highend-Druck Matt an.
Die Erstellung des Buches kann im Detail in unserem vorherigen Test nachgelesen werden. Kurze Zusammenfassung bzw. Erinnerung: Mit der Desktopsoftware funktioniert das intuitiv und macht auch Spaß, wenngleich es hier und da ein paar Momente für das Nervenkostüm gibt. Geliefert wird wie bereits gewohnt gut und sicher verpackt im annehmbaren, häufig schneller als angekündigten, Zeitrahmen.
Als Außenmaterial habe ich mich diesmal für einen Hochglanzeinband entschieden – und die Entscheidung bereut. Generell wirkt das Cover erstmal gut – scharf und konstrastreich. Meine Kritik ist einfach nur persönliche Präferenz: die Haptik ist im Vergleich zur matten Variante etwas glitschig und Lichtquellen erscheinen störend als diffuse Reflexion. Trotzdem ist die Außenhülle gut und hochwertig verarbeitet. Es entscheidet der eigene Geschmack.
Aber es ist natürlich klar: was zählt ist zwischen den Buchdeckeln; das Papier. Unsere Referenz ist das Kunstdruck-Papier der vorherigen Bestellung: Fest, angenehm zu berühren, aber mit einer starken Struktur die gerade bei gleichmäßigen Flächen – speziell auch bei Portraits – störend wirken kann.
Für den Highend-Druck Matt gibt es zwei gute Neuigkeiten. Zum Einen hält das Papier in der allgemeinen Qualität mit der hohen Messlatte des Kunstdruckes mit. Das Papier ist schwer, fest und angenehm zu berühren. Es wirkt durch die fehlende – eher: minimalistisch dezente – Struktur im direkten Vergleich sehr samtig, wenn auch nicht so tief. Es ist kein besseres, aber ein gleichermaßen gutes und angenehmes Papier mit einer optisch anderen Wirkung. In Summe hervorragend.
Die zweite gute Neuigkeit: das Papier zeigt auch bei extremen Lichteinfall keine auffällige Strukturierung und ist somit eine hervorragende Alternative: man bekommt die Qualität des Kunstdruckes mit der Option auf eine glatte Oberfläche. Letztendlich eine runde Produktpallette. Was aber auch auffällt: Bei stärkerem Lichteinfall (Fenster) in einem speziellen Winkel reflektieren gerade dunklere Bereiche des Druckes und nehmen dem Bild Kontrast. Ein normaler Effekt, der beim Kunstdruck aber nicht so stark zu beobachten war.


Wie auch bei meinem ersten Buch bin ich absoluter Fan der Layflat Bindung. Wird das Buch an einer beliebigen Stelle aufgeschlagen entsteht eine ebene Fläche aus zwei Seiten, keine störende Falz an der Kontaktstelle. Dies sieht nicht nur schick aus, es ermöglicht auch den Druck von Panoramen bzw. generell die Platzierung von Fotos über zwei Seiten hinweg.
Der Aufpreis für diese Papiersorte ist überschaubar: 5€ zum normalen Fotopapier matt. Mit 75€ für 70 Seiten ist das Buch jedoch generell nicht billig. Aber ich wiederhole mich gerne: Bei der Auswahl eines hochwertigen Fotobuches geht es nur begrenzt um einen Preisvergleich zum Drogerie-Druck. Es geht um die bewusste Entscheidung für eine Qualitätsstufe.
Zusammenfassend bot das zweite Buch von Saal Digital mit dem Highend-Druck Matt keine großen Überraschungen – und das ist ein positives Testergebnis. Das Papier ist fest, wertig und fühlt sich angenehm an. Die Druckqualität lässt in Schärfe und Farben keine Beanstandung zu. Wieder ein ausgesprochen schönes Buch also.
Persönlich kann ich mich noch nicht entscheiden, ob mir der Kunstdruck oder der Highend-Druck besser gefällt. Letzterer ist sicherlich insgesamt gefälliger, das besondere etwas bleibt aber der Kunstdruck. Generell kann ich beide Papiere empfehlen. Wer jedoch viele Personen oder Himmel ablichten möchte, dem rate ich persönlich zum Highend-Druck.