Zoo Wuppertal – Auf Safari mit dem falschen Equipment

Für die Dauerkarte des Wuppertaler Zoos gibt es viele gute Gründe: Die schöne Landschaft, die tollen Gehege mit ihren exotischen Tieren, die Tatsache das meine Tochter mittlerweile das Alter erreicht hat, in dem Sie vor Begeisterung sprüht; Tier-Fotografie zählt für mich nicht unbedingt zu den Gründen. Aber wenn man schon mal da ist, muss die Kamera natürlich trotzdem mit.


Meine Art zu Fotografieren legitimiert kaum das Safari-Rohr: Die maximale Brennweite der verfügbaren Linsen lag bei für den Zweck bescheidenen 56mm. Trotzdem war die Entscheidung für die Kamera und gegen die Bequemlichkeit genau richtig. Mit etwas Glück bekommt man nämlich trotzdem tolle Aufnahmen hin.

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Das „falsche“ Equipment in Form von zu wenig Brennweite bedeutet dabei, dass man irgendwo zwischen Glück und Geduld auf den richtigen Moment warten muss. Sprich: Die Tiere müssen nah genug kommen. Je kleiner das Tier, desto einfacher ist das tatsächlich, denn der Auslauf schrumpft in Zoos mit der Körpergröße der Bewohner. Die Tiger-Fotos zum Beispiel sind schlicht und ergreifend ein absoluter Glücksgriff: So nah habe ich die Tiere noch nie gesehen:

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Technisch wichtig und (erneut) eine schmerzhalfte Lektion: Es gilt den Moment auf den Sensor zu nageln, und das im Zweifelsfall auf Kosten der Iso-Zahl. Das bedeutet für die Parameter Verschlusszeit und Blende hoch (für mein 56mm Objektiv 1/100s sowie Blende 5 Plus) und für die Iso-Zahl entsprechend nachzuziehen. Zwar habe ich auch Fotos der Tiger bei 1/60s hinbekommen, aber der Ausschuss war gigantisch. Und wie immer gilt: Rauschen bekommt man bei modernen Kameras bis ISO 3200 in der Nachbearbeitung gut in den Griff – Bewegungsunschärfe nicht.

Fotografiert man im Zoo steht man natürlich vor der existenziellen Krise aller Fotografen: Der Garantie das dieses Motiv genau so schon häufig abgelichtet wurde. Deswegen bietet sich gerade der Zoo auch an, ein wenig zu spielen: Mit Ausschnitten und Situationen. Die sind zwar ziemlich sicher auch schon genau so abgelichtet worden, man hat dabei aber deutlich mehr Spaß. Nicht ganz unwichtig dabei: Suggestion der Wildnis. Zäune, Besucher oder offensichtlich Menschgemachtes sollte auf den Bildern nicht zu sehen sein.

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Und nicht zuletzt können auch Klassiker immer wieder begeistern. Viel Spaß beim nächstem Besuch im Zoo..

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