Familien-Trekking in der Eifel – Zeltplattform „Schlüsselstelle“

Nach zwei Touren mit dem Solozelt, zwei Zelturlauben und einem Bikepacking-Trip haben wir uns endlich mal an das Trekking gewagt. Mit Erfolg, wie der folgende Bericht verdeutlicht.


Wir haben das verrückte Corona-Jahr 2020 und wir haben uns schon im Frühjahr gefragt, wie wir wohl ein bisschen rauskommen, ohne andere zu gefährden oder selbst angesteckt zu werden und haben ziemlich schnell den Entschluss gefasst, viel mit dem Zelt unterwegs zu sein. Ganz bewusst haben wir uns dann Zeltplätze ausgesucht, die in der Natur liegen, sodass man – abgesehen von den Sanitäranlagen – eigentlich selten in geschlossenen Räumen auf andere Menschen trifft. Nachdem wir das zu Pfingsten erfolgreich an der Ostsee erprobt haben, ging es im Sommer an einen kleinen See in die Schweiz. Parallel kamen wir durch ein wenig Internetrecherche mal wieder auf diese genialen Zeltplattformen, die es deutschlandweit in einigen Wandergebieten gibt. Aufgrund der räumlichen Nähe ist dabei für uns natürlich die Eifel besonders interessant. Hier gibt es (Stand Ende 2020) 14 Trekkingzeltplätze mit je einer Zeltplattform für maximal 2 Zelte, auf denen man sich einbuchen kann (Infos gibt es hier). Aufgrund des knappen Platzangebotes sind die Plattformen weit im Voraus ausgebucht, was in diesem verrückten Jahr sicher noch extremer war. So haben wir erst Mitte Oktober noch am Trekkingzeltplatz „Schlüsselstelle“, der Nr. 12 unter den Plätzen, eine Nacht buchen können. Die 10 € sind absolut fair, zumal man eine Komposttoilette zur Verfügung hat. Fließendes Wasser oder andere Annehmlichkeiten gibt es natürlich nicht, sodass man alles im Rucksack haben sollte.

Wir haben einen gerade noch 2-jährigen Sohn, sodass das ganze zu einem richtigen Familienabenteuer wurde und wir uns lange Gedanken gemacht haben, wie wir mit den kühlen Temperaturen in der Nacht umgehen. Letztendlich haben wir für den Kleinen dann Wollunterwäsche, eine zweite Schicht Wolle, eine Woll-Sturmhaube, seinen normalen Schlafsack von zu Hause und einen Kinderschlafsack von Grüezi* (Link) eingepackt. Mit letzterem sind wir extrem zufrieden. Durch seine Eigenschaft mitwachsen zu können, haben wir sicher noch lange Spaß damit. Um die Kälte von unten abzuhalten, haben wir ihm noch eine Therm-A-Rest Z-Lite* doppellagig unter seine Matratze gelegt, um eine kalte Liegefläche zu verhindern.

Das Tragesystem für meine Pentax K-1* samt 24-70 bestand aus einer Kameratasche, die ich mit Karabinern an die linke Seite von meinem Hüftgurt und an einer Lasche links unter meinem Rucksack festgemacht habe, was ich jetzt schon bei der zweiten Tour echt angenehm fand. Dazu berichte ich gesondert mal.

Gesagt, getan sind wir dann aus dem nahegelegenen Örtchen Diefenbach los, um die geplanten ca. 3,3 Kilometer zur Plattform zu laufen. Durch die zahlreichen Kühe und Schafe war die kleine Wanderung für uns 3 wirklich sehr schön. Bis auf ein paar kleine Anstiege ist der Kleine auch fleißig mitgelaufen.

An der Plattform haben wir dann unser Tunnel-Trekkingzelt* gerade so eben auf die Plattform bekommen. An dem zugehörigen Picknicktisch konnten wir dann gemütlich zu Abend essen, um dann schon um 20 Uhr im Bett zu liegen. Ich würde das ganze viel weniger gern machen, wenn ich nicht nochmal aus dem Zelt rascheln würde, um zu gucken, ob es nicht einen schicken Sternenhimmel gibt. Den gab es nur bedingt, aber der Regler „Dunst entfernen“ im Lightroom wirkt manchmal Wunder. Zugegebenermaßen hatte ich keine wirklich entspannte Nacht, weil ich doch immer nach dem Kleinen geschaut hab. Denn wenn man das Ganze nüchtern betrachtet, ist Unterkühlung natürlich ein Thema, aber nicht selten eher Überhitzung, wenn man eben den gesunden Punkt beim Layern verpasst. Es war zum Glück alles passend und der Nacken war warm, aber bestenfalls ganz leicht verschwitzt. Wir haben ja schon sehr früh Erfahrung mit dem Zelten mit ihm gesammelt. Hier gibt es einen Eindruck von unserer Elternzeitreise. Mehr Schichten wären auf jeden Fall nicht ratsam gewesen…

Nach einem Frühstück am Zelt sind wir dann einen kürzeren, etwa 2 km langen Weg zurück zum Auto gegangen. Trotz 3°C in der Nacht haben wir alle drei eine schöne Zeit gehabt und konnten dem Kleinen einige „Ich finde es schön hier in der Eifel!“ entlocken und ins Zelt wollte er schon wieder, als wir gerade zu Hause waren. Das nächste Frühjahr kommt bestimmt und diesmal kann man rechtzeitig vielleicht mehrere Tage und Nächte in der Eifel verbringen. Bis dahin bleibt gesund und passt auf euch und die Mitmenschen auf.

P.S.: In Steinfeldertsheistert trifft man sogar auf Alpakas.

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